REISEBERICHT

24. April – 30. April 2016

 

Am Samstag, 23. April 2016 machte sich ein Team bestehend aus 8 Personen

(Anja Franken, Dieter Gutfleisch, Heiderose Schlussas-Abele, Irmgard Mühren,

Klaus Hildebrandt, Pit Hermann-Joseph Ohlig , Susanne Trautmann-Grübl und Uwe Sonn) auf die lange und anstrengende Reise nach Suceava zum Arbeitseinsatz. Nach seinem schweren Arbeitsunfall konnte Ralf nicht mitfahren und wird wohl noch einige Zeit in der Klinik verbringen müssen.

5 Teilnehmer der Helfergruppe kamen am 24.04. planmäßig im Tierheim in Suceava an.

Der Wagen von Anja, Dieter und Susanne kam leider nicht weit. Sie hatten eine Autopanne und mussten das Auto bereits in Pirna in einer Werkstatt stehen lassen. Für sie ging es mit einem Mietwagen zurück nach Erfurt. Am Montag, 25.04. wurde das Auto gleich repariert und die 3 konnten zurück nach Pirna, das Auto holen und die Fahrt nach Suceava antreten. Dies war sehr wichtig, denn mit diesem Wagen wurde ein großer Anhänger transportiert, der Sachspenden und vor allem einen Großteil an Werkzeug nach Suceava bringen sollte. Ohne dieses Arbeitsmaterial hätte der Rest des Teams keine Dächer bauen können. Auch waren wieder viele wichtige Sachspenden – u.a. Krankenunterlagen, für die kurz vor der Fahrt Geldspenden gesammelt worden waren. Am Dienstag, 26.04. kamen sie dann endlich im Tierheim an und das Team war komplett.

Wie immer wurde als erstes der Anhänger abgeladen und die Sachspenden im Lager verstaut:

Einkauf von Verbrauchsmaterialien

Wie jedes Mal wenn ein Team vor Ort ist, wurde erst einmal der lokale Supermarkt aufgesucht und Verbrauchsmaterialien gekauft: Welpenmilch und Welpennassfutter, Haferflocken, Reis, Waschpulver, Mülleimer, Besen usw.

Pakete für die Mitarbeiter

Wie bei jeder Fahrt nach Suceava haben die Mitarbeiter auch dieses Mal jeder ein „Dankeschön-Paket“ bekommen. Liebe Spender in Deutschland hatten die Pakete liebevoll zusammengestellt. Die Mitarbeiter haben sich sehr gefreut und bedanken sich herzlich bei allen Spendern .

Leckerlies für die Hunde

Besucher im Tierheim bedeuten für die Hunde immer eine willkommene Abwechslung. Es gibt viele Streicheleinheiten und viele extra Leckerlies, das genießen die Fellnasen besonders. Da wir immer wieder große Mengen an Kaustreifen und sonstigen Hundesnacks als Spenden bekommen, werden diese bei den Arbeitseinsätzen kontrolliert verfüttert. Das kann bei ca. 800 Hunden eine ganze Weile dauern – erst muss alles ausgepackt werden, um dann an die einzelnen Hunde verfüttert werden zu können.

Anlieferung von Kies

Um die Hunde vor Schlamm und Nässe zu schützen, müssen viele Zwingerböden mit Kies aufgefüllt werden. Da beim täglichen Ausmisten der Zwinger Steine mit entsorgt werden, muss immer wieder nachgefüllt werden. In dieser Woche wurden 2 LKW voll mit Kies beim nahen Kieswerk bestellt und angeliefert:

Umsetzung von Hundehütten in andere Zwinger

Ein Teil des Teams ist die Zwinger abgelaufen und hat die Hundehütten kontrolliert. In Zwingern wo überzählige Hundehütten vorhanden waren, wurden diese in andere Zwinger umgesetzt. Die Hundehütten sind aus massivem Holz gefertigt und dadurch mitunter sehr schwer. Da musste ordentlich Muskelkraft eingesetzt werden:

Reparatur von Hüttendächern

Neben der Umsetzung von Hundehütten beschäftigten sich die Helfer auch mit der Reparatur der Hüttendächer. Die im Tierheim eingesetzten Hütten sind an sich sehr robust, doch mit der Zeit nutzen auch sie sich ab und es fallen Reparaturen an. Die Hütten sind größtenteils mit Blechen gedeckt. Diese verbiegen sich im Laufe der Zeit und stehen ab. Dadurch entsteht eine Verletzungsgefahr für die Hunde. Deshalb wurden an unzähligen Hütten die Blechdächer mittels Dachpappenägeln repariert und wo das nicht mehr möglich war, wurden als Zwischenlösung Spanplatten zugesägt und auf die Dächer geschraubt.

Arbeiten im Welpenhaus

Das Welpenhaus für die Kleinsten wurde einer ausgiebigen Grundreinigung unterzogen. Dafür wurde es komplett geräumt, mit einem Hochdruckreiniger gesäubert und anschließend mit einer Sprühdesinfektion behandelt. Danach wurde wieder frisches Stroh in das Haus und in die Hundehütten eingebracht und Decken und Spielzeuge wurden erneuert.

Darüber hinaus wurde für die kleinen Welpen ein Auslaufgehege eingerichtet, damit sie die Welt außerhalb ihres Welpenhauses erkunden und draußen spielen können.

Ein Teil des Teams hatte es sich zur Hauptaufgabe gemacht, sich um die Kleinsten der Kleinen zu kümmern: Sie haben die tägliche Fütterung und die Reinigung übernommen und sich auch um Neuankömmlinge mit Milben-/Flohbefall gekümmert. Die Kleinen wurden gebadet und gegen Parasiten behandelt. Die Sterblichkeitsrate der Babywelpen ohne Mutter ist sehr hoch, deshalb wurden auch immer wieder todkranke Würmchen zu den Tierärzten gebracht, die sie dann erlösten. Morgens erwartete die Helfer fast immer eine böse Überraschung, wenn einer oder mehrere ihrer Schützlinge die Nacht nicht überlebt hatten.

Arbeiten auf der Krankenstation und im medizinischen Bereich

Bei der Krankenstation handelt es sich um 2 Räume, die mit Boxen ausgestattet sind. Dort werden Neuankömmlinge behandelt, Tiere für Operationen vorbereitet und nach Eingriffen weiter betreut. Hier gibt es immer viel zu tun: ständig müssen die Boxen gereinigt werden, Krankenunterlagen und Decken / Handtücher ausgetauscht werden, Wasser und Futter erneuert werden. Es ist erstaunlich wie schnell die Tiere lernen, ihre „Geschäftchen“ auf dem Bereich der Krankenunterlagen zu erledigen und wie sie sich auf den Decken / Handtüchern zum Schlafen zusammenkuscheln.

Das Team hat neben der Betreuung der Patienten auf der Krankenstation auch den Tierärzten bei ihrer Arbeit assistiert. Bei 800 Hunden ist leider keine regelmäßige Fellpflege möglich und so verfilzt bei langhaarigen Hunden der Pelz mit der Zeit. Die Folge: die Haut wird nicht mehr richtig belüftet und Parasiten können sich einnisten und das führt zu Hautproblemen und Juckreiz. Deswegen werden solche Hunde von Zeit zu Zeit geschoren. Das muss meist unter Narkose erfolgen, denn die Tiere sind überwiegend keine Fellpflege gewohnt und bei starken Verfilzungen könnte es sonst auch schmerzhaft für sie werden. Häufig wird die Narkose genutzt, um gleich eine Zahnsanierung durchzuführen.

Reinigungsarbeiten in den Zwingern

Ein permanenter und täglicher Prozess ist das Reinigen der Zwinger. Wenn man bei 800 Hunden einfach mal rechnet, dass jeder Hund im Schnitt am Tag 2-3 x am Tag Kot absetzt, dann kann man sich ungefähr vorstellen, was da für Mengen anfallen. Das Ganze verteilt sich auf ca. 200 Zwinger – eine enorme Aufgabe. Und so unterstützte ein Teil der Helfer die Mitarbeiter in dieser Woche. Es wurde gründlich gereinigt – besonders in dem Teil des Tierheimes, welcher von den städtischen Mitarbeitern betreut wird:

Zur Reinigung der Zwinger gehört auch das Reinigen der Wasser- und Futternäpfe.

Ein Teil der Helfer hat eine „Inventur“ der Näpfe durchgeführt. Verbeulte oder kaputte Näpfe wurden ausgetauscht und alle Näpfe gereinigt.

Desweiteren gehört zur Instandhaltung der Zwingeranlagen die regelmäßige Kontrolle der Zäune und Türen und deren Reparatur. Um den Zugang durch die Türen freizuhalten, muss regelmäßig Unkraut entfernt werden. Auch hier haben die Helfer aus Deutschland tatkräftig unterstützt.

Termin bei der Stadtverwaltung

Wie immer, wenn ein Team nach Suceava reist, fand ein Gespräch mit der Stadtverwaltung statt. Bürgermeister Lungu war aufgrund des Wahlkampfes für die Bürgermeisterwahl leider nicht verfügbar. Stattdessen nahm sich Herr Hostiuc (Kämmerer der Stadt Suceava) Zeit für die Besucher aus Deutschland. Er zeigt sich sehr erfreut über die Hilfe und bekräftigte, dass man mit der Tierheimleitung sehr zufrieden sei.

Dächerbau

Ein Hauptpunkt auf der Tagesordnung für diesen Arbeitseinsatz war der Bau von Dächern für die Zwinger im neuen Teil des Tierheimes. Diese Anlage war vor ein paar Jahren von der Stadt gebaut worden – leider ohne Dächer. Somit waren die Hunde allen Witterungen relativ schutzlos ausgesetzt – sie hatten nur ihre Hundehütten als Schutz und Rückzugsmöglichkeit.

Deswegen wurden bereits in vergangenen Arbeitseinsätzen verstärkt Dächer gebaut. Dieses Mal gestaltete sich das schwierig, denn das Wagengespann mit dem Anhänger in dem sich die Werkzeuge und auch ein Teil des Materials befand, kam aufgrund einer Autopanne erst 2 Tage verspätet in Suceava an (siehe Anfang dieses Berichtes).

Aller Widrigkeiten zum Trotz hat es das Team geschafft, eine komplette Zwingerreihe mit Dächern zu versehen!

Es war eine kurze, anstrengende und produktive Woche. Wir bedanken uns im Namen der Fellnasen bei allen Helfern, welche die lange Reise auf sich genommen haben. Ihr habt Eure Freizeit investiert, um auf eigene Kosten Eure Arbeitszeit für die Hunde einzubringen. Solch ein Einsatz vor Ort bringt sicher jeden physisch und psychisch an seine Grenzen.

Dankeschön!

An dieser Stelle bedanken wir uns auch einmal mehr bei allen Spendern, ohne Euch könnte nichts erreicht werden!

Liebe Grüße

Susanne und Ralf Trautmann