Reisebericht 16.02.2024 - 27.02.2024

Nach viel zu langer Zeit können wir, Ralf Trautmann und Susanne Trautmann-Grübl, endlich wieder Richtung Suceava (Rumänien) in unser Tierheim fahren.

Vier viel zu lange Jahre war es uns nicht möglich, bedingt durch Corona und einer schweren Erkrankung, eine Reise anzutreten.

Vor der Reise gibt es unendlich viel zu tun.

Die fleißigen Spender haben uns ganz viele Sachspenden geschickt. Ralf hat unendlich viele Spenden in ganz Deutschland einsammeln dürfen. Darunter befinden sich Trockenfutter, Dosenfutter, Bettwäsche, Handtücher und was ein Tierheim noch so alles benötigt, und das ist eine ganze Menge.

Aber ganz wichtig ist auch das Werkzeug, denn vor Ort gibt es immer etwas zu tun.

Nachdem alles gut in den Transporter verstaut wurde, geht es los. Eine lange Reise mit Transporter steht uns beiden bevor.

Nach 10 Stunden Fahrt gönnen wir uns eine Pause zum Schlafen in Ungarn und nach einem ausgiebigen Frühstück fahren wir weiter Richtung Suceava.

Jetzt kommt die anstrengendste und auch schönste Strecke. Wir folgen den Dörfern, der wunderschönen Landschaft und unendlich vielen Eindrücken auf der Landstraße.

Am späten Abend kommen wir endlich an, einchecken ins Hotel, Koffer auspacken, zu Abend essen und todmüde fallen wir ins Bett.

Die Nacht ist kurz, denn uns zieht es ganz dolle zum Tierheim.

Am Vormittag erwartet uns Daniel Pollock, Leiter des Tierheimes, schon voller Freude. Wir kennen uns schon eine ganze Zeit und das Wiedersehen fällt dementsprechend aus.
Es ist sehr, sehr wichtig, ein gutes Verhältnis vor Ort zu haben, denn nur so ist es möglich, für die Hunde eine Verbesserung zu erreichen.

Zurzeit leben etwa 650 Hunde im Tierheim. Das ist schon eine gewaltige Anzahl und bedeutet immer unendlich viel Arbeit für die Mitarbeiter und auch es ist mehr als notwendig, immer und immer wieder für Spenden zu sorgen.

Spenden benötigen wir jeden Monat für die Löhne unserer 6 Mitarbeiter, was eine große Summe bedeutet. Dazu kommt natürlich das Futter, medizinisches Material, Medikamente und Putzmaterial. Alles kann ich gar nicht aufzählen, es ist zu umfangreich.

Mit Daniel haben wir eine Begehung der neuen Räumlichkeiten vorgenommen.

Die Stadt hat auf ihre Kosten ein altes Gebäude saniert und uns zur Verfügung gestellt, worüber wir sehr dankbar sind. Nun sind die Räume hell und freundlich und es gibt genügend Platz für Kastrationen und die Unterbringung der kranken Hunde im Innenbereich. Ralf und Daniel haben unendlich viele organisatorische Belange diskutiert, kein Wunder, nach 5 Jahren.

Die Zeit verging zu schnell, es wurde festgelegt, was in den Tagen unseres Aufenthaltes dringend repariert werden musste und vieles mehr. Die Liste war unendlich lang und wir wussten genau, die Zeit wird nicht ausreichen.

Der eine oder andere fragt sich jetzt sicher, warum das die Mitarbeiter nicht vor Ort erledigen können.

Ganz einfach, es fehlt an den entsprechenden Werkzeugen, denn alles, was vor Ort benötigt wird, kann nur über Spenden finanziert werden. Es fehlt auch an einer Person vor Ort, die ähnlich wie ein Hausmeister agieren kann.

Nun genug der Einleitung, jetzt möchte ich euch darüber informieren, was wir die 8 Tage alles geschafft haben.

 

Kärchern:

Die Hunde stehen oft im Matsch und Kot. Mit Schaufel und Besen kann man da nicht viel bewerkstelligen. Also, Kärchern ist angesagt. Klar, klingt gut, nur ist es eben nicht wie zu Hause. Kärcher haben wir gespendet bekommen, aber ohne Elektrokabel, Wasserschlauch

und Verbindungsstücke geht nichts.

Fazit:

Auf zum Baumarkt und das entsprechende Material einkaufen. Da wir nur über ein geringes Spendenaufkommen verfügen, haben wir bereits vor der Fahrt Geld gespendet, damit gekauft werden kann.

Kosten: Für 2 Kabeltrommeln je 50 m, 2 Verlängerungskabel je 20 m, einen zweiten Wasserschlauch 50 m und Verbindungsstücke waren rund 300 € nötig.

Ich habe jetzt gedacht, nun kannst du loslegen, Fehlanzeige.

Die Mitarbeiter haben für die Hunde Wasser verteilt und damit war der Druck der Wasserleitung ausgereizt. Ein Trauerspiel mit dem Wasser ohnehin, da ein LKW über die Filteranlage, also über den Schacht gefahren und dort alles defekt ist! Eine Baustelle für den nächsten Einsatz.

Es heißt also, vorher organisieren, wann wer Wasser nutzen kann. Hunde tränken oder saubermachen, das bremst die Arbeit unendlich.

 

Quarantäneboxen:

Schon vor der Fahrt war klar, die Unterbringung von Hunden in Transportboxen im Gebäude ist auf Dauer keine Lösung. Dennoch ist zu Quarantänezwecken bzw. vor und nach OP eine Unterbringung nötig. Also haben wir 7 gemauerte Boxen mit Betonböden und Betondecken inkl. Fliesen innerhalb dieser 1 Woche erstellt. Daniel war mal 1 Woche hauptsächlich unser Handlanger. Das Zusammenspiel lief sehr gut. Es fehlen noch die Silikonfugen und die Boxentüren. Diese existieren bereits von früher, müssen aber beim Schlosser umgebaut, gestrahlt und lackiert werden. Eine mobile Einheit mit 3 Boxen aus Kunststoff mit Edelstahltüren haben wir ebenfalls zusammengestellt.

Nebenbei haben wir für die Zwinger ohne Betonboden Kies organisiert, welchen unsere Mitarbeiter vor Ort verteilt haben.

Abends hat Susanne nochmal im Innenbereich alle Hunde versorgt, was diese dankbar angenommen haben. Extrafutter (Dose) für Mamas mit Welpen haben wir begonnen zu füttern und die Mitarbeiter führen es weiter.

Die von Susanne begonnene Reinigung mit dem Kärcher führen die Mitarbeiter ebenso fort. Es wurde angeordnet, dass jeder Zwinger 1-mal im Monat mit dem Kärcher zu reinigen ist.

Dennoch ist alles nur ein Tropfen auf den heißen Stein. Da aber nach Jahren wieder jemand da war und wir auch wiederkommen werden, haben auch die Mitarbeiter wieder Zuversicht, dass einiges sich positiv ändern wird. Wir hoffen dabei auf Unterstützung von Gleichgesinnten, Mithilfe vor Ort wäre ein Traum, aber auch jede sonstige Unterstützung und Spende hilft.