Reisebericht aus dem Tierheim von Suceava
Reise vom 06.07.2025 – 20.07.2025
Eine Reise ist immer eine große Abwechslung vom Alltag. Raus aus dem allgemeinen Stress und hinein in neue Abenteuer. Wir finden unsere Auszeit seit vielen Jahren beim Besuch im Tierheim. Es ist unsere 2. Heimat geworden.
Die Tiere sind uns seit 2013 so sehr ans Herz gewachsen, dass wir immer wieder vor Ort sind.
Wir möchten tatkräftig helfen, sodass die Verbesserungen für Mensch und Tiere stetig besser werden. Dafür sammeln wir das ganze Jahr Sachspenden und nehmen diese mit. Wir können uns glücklich schätzen, mit unserem Transporter fahren zu können, und da passt schon einiges hinein.
Vor Ort sind wir immer herzlich willkommen. Wir verstehen uns sehr gut mit den Mitarbeitern und so fühlen wir uns dort sehr wohl.
Die Stadtverwaltung, die seit November 2024 für das Tierheim verantwortlich ist, konzentriert sich hauptsächlich auf die Außenanlage, wo die Tiere untergebracht sind.
Zurzeit leben etwa 700 Hunde dort. Es wurden neue Zwinger gebaut, was dringend notwendig war, und auch die Hundehütten wurden durch neue ersetzt.
Auch ist die Stadtverwaltung für die regelmäßige Futterlieferung verantwortlich. Dass das Futter nicht gerade hochwertig ist und auch kein spezielles Futter für Welpen gekauft wird, ist verständlich, denn alles kostet sehr viel Geld, was einfach nicht vorhanden ist. Auch Nassfutter kann den Hunden nicht angeboten werden.
Das Tierheim wird von Ärzten betreut und so finden regelmäßig Sterilisationen statt. Auch werden Hunde von der Stadt aufgenommen und medizinisch betreut. Leider ist auch hier das Geld sehr knapp.
Mein Mann und ich setzen unsere Arbeitskraft vor Ort ein. Ich bin die Putzfee und besonders liebe ich es, die Hunde im Innenbereich zu betreuen. Mein Mann ist der Allrounder, reparieren, reparieren, reparieren. Da fallen Unmengen an Arbeit an, denn einen Hausmeister gibt es nicht.
Auch bei diesem Aufenthalt war der Reparaturplan sehr lang.
Das Innengebäude ist sozusagen das Stiefkind vom Tierheim. Aber so ist das eben, wenn das Geld vorn und hinten fehlt. Als umso wichtiger empfinden wir es, wenn wir mehrmals im Jahr vor Ort sind und Stück für Stück die Arbeitsbedingungen verbessern können.
Die Hunde sind so weit gut untergebracht, wenn man das von einem Tierheim behaupten kann. Es ist und bleibt sehr traurig zu wissen, dass manche das ganze Leben dort verbringen müssen. Sie sind alle wunderschön und vor allem sehr freundlich und freuen sich über jede Zuneigung. Aggressive Hunde habe ich nur einen kennengelernt, aber sehr ängstliche Hunde waren da schon mehr in den Zwingern. Das tut sehr weh und ist nur schwer zu verarbeiten.
Wir haben sehr viele Welpen gesehen, die von der Stadt geholt wurden. So haben sie wenigstens die Möglichkeit, zu überleben. Natürlich auch Mamas mit ihren Lieben. Es ist immer wieder so niedlich, eine kleine Familie zu beobachten.
Die Mitarbeiter konzentrieren sich sehr auf Adoptionen. Jeder Hund, der sein eigenes Körbchen für sich in Anspruch nehmen kann, ist ein glücklicher Hund.
In der Stadt Suceava finden auch Adoptionsveranstaltungen statt. Die Bürger sollen erkennen, auch ein Hund ist ein Lebewesen und braucht uns Menschen. Die Bereitschaft, einen Vierbeiner aufzunehmen und zu versorgen, soll mit der Adoptionsveranstaltung gefördert werden.
Diese Aktion finden wir sehr gut, denn der vorherige Bürgermeister und seine Mitarbeiter der Stadt haben dafür kein Interesse gezeigt, obwohl dies ein wichtiger Ansatz für die Verbesserung der Situation für die Hunde ist.
Bei Problemen mit der Adoption stehen die Mitarbeiter des Tierheimes mit Rat und Tat zur Seite.
Die Entwicklung mit dem neuen Bürgermeister kann ich nur als positiv bewerten. Er zeigt ein Herz für Tiere und versucht, mit seinen Möglichkeiten und finanziellen Mitteln die Unterbringung zu verbessern.
Trotzdem gibt es immer sehr viel Arbeit für meinen Mann. Er freut sich wie ich, immer etwas tun zu können. Der Dank der Mitarbeiter und der Vierbeiner ist immer vorhanden und strahlende Augen ist unser Sold.
Mit einigen Bildern möchte ich euch zeigen, was wir wieder bewegen konnten.
Es wird nicht der letzte Besuch im Tierheim sein, dafür sind wir mit allen Zwei- und Vierbeinern zu sehr verbunden.
Falls ich euer Interesse für das Tierheim geweckt haben sollte, würde ich mich sehr freuen.
Vielleicht kann der ein oder andere uns mit Sachspenden oder einer kleinen finanziellen Zuwendung unterstützen.
Wir können nur so gut sein wie die Hilfe, die wir von anderen Tierfreunden erhalten.

Dank einer großzügigen Spende konnte mein Mann Ralf diese Regenrinnen anbringen. Er hat das Material in Erfurt gekauft und im Tierheim zusammengestellt. Es ist ein Pilotprojekt und wir müssen schauen, wie die Rinnen sich in der Praxis bewähren. Läuft alles prima, so sind wir sehr bemüht, alle Zwinger damit auszustatten.
Dafür wären wir für eine finanzielle Spende sehr dankbar. Das wird leider von der Stadt nicht finanziert. So fallen die Futternäpfe auf dem Boden weg und es ist viel hygienischer für die Tiere. Kein Kot und kein Urin mehr im Futter, was vorher zum Alltag gehörte.
Wir haben viele Leckerli gespendet bekommen. Eine wahre Abwechslung für die Vierbeiner.
Da wird geschnüffelt, gekostet und manchmal auch gestritten. Beim Verteilen der Leckerlis erkennt man sehr gut die Rangordnung der Hunde.
Erst unschuldig tun und kaum kommt das Futter ins Spiel, wird er aktiv und kämpft sich nach vorne. In einem Zwinger wird harmonisch gefuttert und in einem anderen gibt es
Gerangel. Da muss man sehr aufpassen. Aber ein Brüller und schon sind sie wieder vernünftig.
Die jungen Hunde sind da immer am schlimmsten, vergleichbar mit kleinen Kindern. Aber es ist immer eine große Aufregung, den Hunden mal eine kleine Freude zu bereiten. Leider viel zu selten.


Für die Adoptionspaten habe ich kleine Präsente erstellt. Ich hoffe, damit den Besitzern eine kleine Freude bereitet zu haben und dass sie gut für ihren Schützling sorgen.
Endlich ein benutzbares Waschbecken. Ralf hat ein neues Waschbecken gekauft inklusive der Mischbatterie. Das vorherige Becken war so klein, man konnte sich kaum die Hände waschen.
Jetzt ist es möglich, die Näpfe von den kranken Hunden unter warmen und fließendem Wasser zu putzen. Der Wasserschlauch ist perfekt für die Reinigung der Zwinger. Aller Schmutz geht ohne Probleme ab. Das Wasser fließt nach hinten ab und wird im Gully abgeleitet. Besser kann man nicht putzen, alles mit geringem Aufwand und schnelle Beseitigung von Kot und Urin.


Fast 3 Jahre war der Warmwasserboiler defekt. Das bedeutet, nur kaltes Wasser aus der Leitung. Auch das wurde schnell beseitigt. Der Baumarkt bietet alles an, was man benötigt.
Jetzt heißt es endlich Händewaschen mit warmen Wasser. Näpfe reinigen mit warmen Wasser und natürlich auch die Reinigung.
Aber genau dafür fahren wir ins Tierheim, um bei Problemen Abhilfe zu schaffen und eine Erleichterung der Arbeit für die Tiere zu erreichen. Was für uns selbstverständlich ist, muss im Tierheim erst reparaturtechnisch in Angriff genommen werden.


Mit diesen wundervollen Bildern möchte ich mich verabschieden. Ralf und ich, wir sehnen uns schon sehr danach, bald wieder vor Ort zu sein.
Jeden einzelnen Hund schließt man in sein Herz und möchte alles tun, damit es ihm den Umständen entsprechend gut geht. Habe ich euer Interesse geweckt, so wären wir sehr dankbar, wenn ihr uns in jeglicher Form unterstützen könntet.
Euch allen eine gute Zeit und vielen Dank, dass ihr euch die Zeit genommen habt,
meinen Reisebericht nach Suceava zu lesen. Vielleicht hören wir uns einmal.
Susanne Trautmann-Grübl